Overlanding steht für Abenteuer, Freiheit und Unabhängigkeit – doch es hat auch einen entscheidenden ökologischen Vorteil gegenüber vielen anderen Reiseformen. Während klassische Urlaubsreisen oft mit hohem Energieverbrauch und Ressourcenverschwendung einhergehen, setzt Overlanding auf Selbstversorgung, Minimalismus und Nachhaltigkeit. Doch warum genau ist Overlanding umweltfreundlicher?
1. Weniger Stromverbrauch
Beim Overlanding verzichtet man auf energieintensive Hotelanlagen, die riesige Mengen an Strom für Beleuchtung, Klimaanlagen, Aufzüge und sonstige Annehmlichkeiten verbrauchen. Stattdessen setzt man auf effiziente 12V-Systeme, Solarpanels und sparsame LED-Beleuchtung. Auch der bewusste Umgang mit Energie, z. B. durch den Verzicht auf unnötige Elektrogeräte, sorgt für eine deutlich geringere Umweltbelastung.
2. Geringerer Wasserverbrauch
In Hotels wird täglich Unmengen an Wasser für Duschen, Pools, Wäschereien und Reinigung verbraucht. Overlander hingegen haben nur eine begrenzte Wassermenge an Bord und nutzen diese bewusst. Durch kompakte Wasserfiltersysteme und wassersparende Duschköpfe lässt sich der Wasserverbrauch erheblich reduzieren. Zudem wird oft auf das tägliche Duschen verzichtet, was die Wasserressourcen weiter schont.
3. Besserer ökologischer Fussabdruck
Der CO₂-Ausstoß beim Overlanding kann geringer sein als bei Flugreisen oder Kreuzfahrten. Während ein Langstreckenflug mehrere Tonnen CO₂ pro Person verursacht, bleibt der ökologische Fussabdruck beim Overlanding überschaubar – insbesondere dann, wenn sparsame Diesel- oder Hybridfahrzeuge genutzt werden. Zudem führt der entschleunigte Reisestil dazu, dass weniger Kilometer pro Tag zurückgelegt werden, was den Kraftstoffverbrauch senkt.
4. Weniger Müllproduktion
In Hotels und Touristenresorts fällt täglich enorm viel Abfall an – von Einwegverpackungen über Buffetreste bis hin zu Hygieneartikeln. Overlander hingegen setzen oft auf wiederverwendbare Produkte, wie Mehrwegflaschen, Edelstahlbesteck und langlebige Campingausrüstung. Auch die Müllvermeidung durch bewussten Einkauf und nachhaltige Verpackungen spielt eine große Rolle.
5. Keine energieintensiven Hotelanlagen
Hotels benötigen große Mengen an Ressourcen – sei es für den Bau, den Betrieb oder die Instandhaltung. Die Klimatisierung, Beleuchtung, Wasseraufbereitung und der tägliche Service erhöhen den ökologischen Fussabdruck erheblich. Overlander sind hingegen autark unterwegs und übernachten oft mitten in der Natur – sei es auf Campingplätzen oder im Freistehen. Dadurch entfallen viele umweltbelastende Faktoren, die mit der klassischen Tourismusbranche verbunden sind.
6. Unterstützung von lokalen Geschäften
Overlander kaufen oft ihre Lebensmittel und Ausrüstung in kleinen, lokalen Geschäften statt in großen Supermarktketten oder internationalen Fast-Food-Ketten. Das stärkt die lokale Wirtschaft, reduziert lange Transportwege und unterstützt traditionelle Handwerksbetriebe sowie regionale Erzeuger. Auch der Besuch lokaler Märkte und Restaurants trägt dazu bei, nachhaltiger zu reisen und die Kultur des bereisten Landes authentischer zu erleben.
7. Nachteil: Überfahrten mit einer Fähre
Ein Nachteil beim Overlanding kann die Nutzung von Fähren sein. Diese sind oft unvermeidbar, um bestimmte Destinationen zu erreichen, verursachen jedoch einen hohen Treibstoffverbrauch und damit eine erhebliche CO₂-Belastung. Besonders grosse Fähren mit langen Überfahrten sind umweltschädlicher als andere Verkehrsmittel. Eine Möglichkeit, diesen Einfluss zu minimieren, besteht darin, Fähren mit modernen, effizienteren Antrieben zu bevorzugen oder alternative Routen zu wählen, die eine Fährüberfahrt vermeiden.